Bei Therapiestart innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn profitieren ältere Risikopatienten auch bei Infektion mit der Omikron-Variante von einer Behandlung mit Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid™). Das legen Real-World-Daten aus Israel und den USA nahe. "Wenn wir etwas dagegen unternehmen wollen, dass sich das Virus relevant vermehren kann, dann ist es die Frühphase, in der wir eingreifen müssen", betonte Dr. Béatrice Grabein, Leitung Klinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München.

figure 1

© jovannig / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Eine Datenbankanalyse aus Israel von fast 110.000 nicht hospitalisierten SARS-CoV-2-Infizierten ab 40 Jahren zeigte, dass die Gabe von Nirmatrelvir/Ritonavir die Zahl der Krankenhausaufnahmen um bis zu 85% reduzierte [1]. Der Nutzen war abhängig vom Alter der Betroffenen: "Bei jüngeren Patientinnen und Patienten war weder das Risiko für eine Hospitalisierung deutlich gesenkt, noch das Risiko zu versterben", sagte Grabein. "Aber bei über 65-Jährigen - also unserer klassischen Risikogruppe - war sowohl das Risiko für Hospitalisierung als auch das Risiko für Tod deutlich niedriger." Fast 80% der Teilnehmer waren geimpft oder genesen. Die Virologin wertete die Daten als besonders interessant, weil sie während der Omikron-Phase der Pandemie erhoben wurden.

Eine retrospektive Beobachtungsstudie aus den USA mit ähnlich hoher Teilnehmerzahl aus dem Zeitraum Januar 2021 bis April 2022 ergab bei geimpften Hochrisikopatienten eine relative Risikoreduktion von 45% für Vorstellungen in der Notaufnahme, Hospitalisierung und Tod [2]. Laut Grabein entwickelten Behandelte weniger kardiorespiratorische, gastrointestinale, neuromuskuläre und systemischen Komplikationen.

Quellen: [1] Arbel R et al. N Engl J Med. 2022;387:790-98; [2] Ganatra S et al. Clin Infect Dis. 2022;ciac673; Pressekonferenz "Schutz vulnerabler Patienten - Paxlovid senkt Risiko schwerer COVID-19-Verläufe", 20. September 2022 (Veranstalter: Pfizer)