Bereits zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie wurden einige Herpes-Zoster-Fälle bei Covid-Patienten beschrieben. Versicherungsdaten aus den USA bestätigen nun einen Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen [1]. Personen ab 50 Jahren, bei denen COVID-19 diagnostiziert wurde, hatten ein um 15% höheres Zoster-Risiko als Personen ohne COVID-19. Mussten Patienten wegen Covid ins Krankenhaus, war deren Zoster-Risiko um 21% höher als in der Kontrollgruppe. Als Grund werde eine Dysfunktion der T-Zell-Immunität vermutet, die zur Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus führt, so Vollmar.

In Deutschland gebe es jedes Jahr rund 400.000 Zoster-Fälle, 20.000 Patienten müssten deswegen ins Krankhaus, beklagte Dr. Markus Frühwein, niedergelassener Allgemeinmediziner aus München. 10-30% der Zoster-Patienten entwickelten eine Post-Zoster-Neuralgie. "Bei entsprechend hoher Impfrate würde Herpes Zoster in der Hausarztpraxis keine Rolle mehr spielen." Die STIKO empfiehlt die Impfung mit der rekombinanten Zoster-Vakzine (Shingrix®) als Standard für alle ab 60 Jahren und bei Vorliegen von Grunderkrankungen als Indikationsimpfung ab 50 Jahren. Die Zulassung gilt mittlerweile ab 18 Jahren.

Quellen: [1] Bhavsar A et al. Open Forum Infect Dis. 2022;9:ofac118; Digitales Hintergrundgespräch "Patienten jetzt fit für die nasskalte Jahreszeit machen", 30. August 2022 (Veranstalter: GSK)