Rauchen und auch die Exposition von Zigarettenrauch erhöht bei Frauen das Risiko deutlich, an Brustkrebs zu erkranken. Das Ausmaß der Risikosteigerung hängt - wie beim Lungenkarzinom - von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen neben dem Alter die Dauer und Intensität des Nikotinkonsums und ob der Rauch aktiv oder passiv aufgenommen wird.

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© Gina Sanders, Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodell)

Insbesondere jüngeren Frauen ist dringend zum Rauchstopp zu raten.

Dies legt eine chinesische Metaanalyse mit 77 internationalen Studien (24 Kohorten-, 53 Fall-Kontrollstudien) und mehr als 2,3 Millionen Teilnehmerinnen nahe, die insbesondere letztere Faktoren unter die Lupe genommen hat.

Bei aktiven Raucherinnen erhöhte sich im Vergleich zu den Nichtraucherinnen das Risiko für Brustkrebs um 15% (Odds Ratio, OR 1,15; p < 0,001), bei Frauen in und vor der Menopause stieg es um 24% (OR 1,24; p < 0,001).

Für passiv rauchende Frauen war das Mammakarzinom(Mamma-Ca.)-Risiko im Vergleich zu Frauen ohne Rauchexposition um 17% (OR 1,17; p < 0,001) höher - bei Frauen im gebärfähigen Alter sogar um 29% (OR 1,29; p < 0,001).

Das Mamma-Ca.-Risiko stieg mit zunehmender Dauer und Intensität des Rauchens, ermittelt über die Zahl der Packungsjahre (1 Packungsjahr = ein Päckchen täglich inhalierter Zigaretten/Jahr). Bei weniger als 10 Packungsjahre Rauchen (vs. Personen, die nie geraucht hatten) erhöht es sich um 5% (OR 1,05; p = 0,005), bei mehr als 40 Packungsjahre um 17% (OR 1,17; p < 0,001).

Rauchen Frauen vor der Geburt ihres ersten Kindes, steigert dies ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um 22% (OR 1,22; p < 0,001), während Rauchen nach der ersten Entbindung das Risiko immerhin noch um 8% erhöht (OR 1,08; p < 0,001).

Fazit der Studienautoren: Ärztinnen und Ärzte sollten v. a. Frauen im gebärfähigen Alter dringend vom Rauchen abraten und ihnen auch empfehlen, Passivrauchen so weit wie möglich zu meiden.

Quelle: He Y et al. Front. Oncol. 2022; doi: 10.3389/fonc.2022.961970