Gemäß Leitlinien sind bei Hypertonie Blutdruckwerte von 120-130/< 80 mmHg anzustreben. Bei Menschen über 65 Jahren ist ein etwas höherer systolischer Blutdruck von 130-140 mmHg erlaubt. Aber: "Wir können auch bei älteren Menschen eine intensive Blutdrucksenkung durchführen", sagte Prof. Felix Mahfoud, Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums des Saarlands, Homburg/Saar. Er argumentierte mit einer Studie, in der bei dieser Patientenpopulation mit einer intensiven Blutdrucksenkung (systolisches Blutdruckziel 110-130 mmHg) die Häufigkeit von Schlaganfall, akutem Koronarsyndrom und Herzinsuffizienz im Vergleich zur Standardtherapie (Ziel hier: 130-150 mmHg) reduziert wurde.

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Schon initial kann mit einer Kombinationstherapie begonnen werden. Die Kombinationspartner sollten unterschiedliche Wirkansätze bei vergleichbarer Wirkdauer aufweisen, so Prof. Bernhard Schwaab, Rehabilitationskrankenhaus für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie, Timmendorfer Strand. Dies sei z. B. bei der Dreierkombination Indapamid, Perindopril und Amlodipin (Viacorind®) gegeben. Laut Schwaab senkt die Fixkombination den Blutdruck schneller als die Einzelgaben. Ein besonders geeignetes Kollektiv für diese Therapie seien schwer einstellbare Patienten mit Hypertonie, Typ-2-Diabetes oder einer echokardiografisch nachgewiesenen linksventrikulären Hypertrophie.

Quelle: Symposium "Der Patient mit Herz und Seele: von der Hypertonie zur Depression", 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), Wiesbaden, 30. April 2022 (Veranstalter: Servier)