Langwirksame Anticholinergika (LAMA) sind bei der COPD ein zentraler Therapiebestandteil - sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit langwirksamen Beta-2-Sympathikomimetika (LABA). Mit der Zulassung des LAMA Aclidinium vor zehn Jahren (als Monotherapie z. B. Bretaris® Genuair®, in Kombination mit Formoterol als Brimica® Genuair®) hat sich das therapeutische Spektrum erweitert, so PD Dr. Matthias Krüll, niedergelassener Pneumologe aus Berlin. V. a. COPD-Kranke mit nächtlichen und frühmorgendlichen Symptomen könnten ggf. von der zweimal täglichen Anwendung mit ausreichend hohen Wirkspiegeln in der Nacht und am frühen Morgen profitieren.

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In den Morgenstunden nach dem Aufwachen sind die Symptome bei vielen COPD-Patientinnen und -Patienten am stärksten ausgeprägt. Die morgendliche Symptomatik könne negative Auswirkungen auf den ganzen Tag haben, so Krüll. Studien zeigten, dass bei morgendlichen Symptomen die körperliche Aktivität am Nachmittag reduziert sein kann und Aktivitäten wie Aufstehen, Körperpflege oder die Zubereitung von Mahlzeiten mehr Zeit in Anspruch nehmen. Durch die zweite LAMA-Gabe am Abend könne den Patienten der Start in den Tag erleichtert werden.

Eine adäquate inhalative Therapie kann die Voraussetzung für eine körperliche Aktivierung schaffen - bei COPD ein wichtiges Therapie-Standbein. Dyspnoe, Fatigue und Mortalität werden vermindert, die Lebensqualität steigt. Für Aclidinium konnte in Studien eine Steigerung der körperlichen Belastbarkeit gezeigt werden, und die Schlafqualität nahm zu.

Eine einmalige Aufforderung, 10.000 Schritte am Tag zu gehen, reiche bei der COPD nicht aus, betonte der Pneumologe. Die Patienten müssen immer wieder über den Nutzen körperlicher Aktivität informiert und motiviert werden, so die Erfahrung von Krüll.

Quelle: Pressekonferenz "LAMA mit Tradition: 10 Jahre Bretaris® Genuair® bei COPD", Berlin, 31. August 2022 (Veranstalter: Berlin-Chemie)