Ein 86-jähriger Mann litt seit sieben Monaten unter prallen, juckenden Blasen, die über den ganzen Körper verteilt waren. Wenn sie platzten, hinterließen sie Hauterosionen und Krusten. Die Schleimhäute waren frei von Läsionen. Leukozyten und Eosinophilen bewegten sich im oberen Normbereich. Wegen des Verdachts auf eine blasenbildende Autoimmundermatose wurde im Blut nach Antikörpern gegen die Bullöse-Pemphigoid-Antigene 1 und 2 gesucht, allerdings ohne Treffer. Trotzdem lautete die Diagnose bullöses Pemphigoid.

figure 1

© CMAJ. 2022;194:E705

Blasen, Erosionen und Krusten am Stamm (l.), pralle Blase am Arm (r.).

Der Schlüssel lag in der Medikamenten-Anamnese: Der Patient nahm zur Behandlung eines Typ-2-Diabetes seit drei Jahren den DPP-4-Hemmer Teneligliptin ein, der z. B. in Japan und Indien zugelassen ist.

Im Gegensatz zum entzündlichen bullösen Pemphigoid liegen bei der DPP-4-Hemmer-induzierten Variante meist weder Urtikaria noch Erytheme an der Basis der Läsionen vor. Auch der Test auf Bullöse-Pemphigoid-Antigene bleibt oft negativ. Die Diagnose wird von der Tatsache verkompliziert, dass die Symptome erst Monate oder Jahre nach Beginn der Arzneimitteltherapie auftreten.

Quelle: Kano Y, Kato M. Bullous pemphigoid associated with use of dipeptidyl peptidase-4 inhibitor. CMAJ. 2022;194:E705