Assoziation auch umgekehrt -- Schwindel, Hörverlust, Tinnitus - die Symptome des Morbus Menière sind belastend. Offenbar ist obendrein das Migränerisiko der Betroffenen erhöht, und auch umgekehrte Assoziationen wurden in zwei Längsschnittstudien eines südkoreanischen Forscherteams beobachtet.

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© Andrey Popov, Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodell)

Die Forschenden analysierten zunächst, wie oft Migräne bei Patientinnen und Patienten mit und ohne M. Menière auftritt, indem sie 7.000 Betroffenen fast 28.000 passende Kontrollen gegenüberstellten. Dann untersuchten sie bei rund 36.000 Personen mit und 72.000 ohne Migräne die Prävalenz der Innenohrerkrankung.

10% der M.-Menière-Patienten (67% Frauen) hatten auch Migräne, während es in der Kontrollgruppe nur knapp 4% waren, was einem mehr als verdoppelten Risiko bei Vorliegen der Innenohrerkrankung entspricht. Umgekehrt hatten 3% der Migränepatienten gegenüber 1% der entsprechenden Kontrollgruppe gleichzeitig M. Menière. Für die Migränegruppe ergab sich damit ein knapp zweifach erhöhtes Risiko.

Laut Studienautoren gibt es mehrere plausible Mechanismen, die dahinterstecken könnten, darunter neurovaskuläre, entzündungsbedingte oder psychische Ursachen. "Da Morbus-Menière-Patienten ein erhöhtes Migränerisiko haben, sollte eine Migränediagnose in Betracht gezogen werden, wenn sie unter Kopfschmerzen leiden", raten die Forschenden. Möglicherweise könnten Medikamente gegen Migräne auch gegen die Symptome von M. Menière helfen, ergänzen sie.

Quelle: Kim SY et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2022; doi: 10.1001/jamaoto.2022.0331