Die Post-Zoster-Neuralgie kann die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Da immunsupprimierte Menschen erhöhtes Risiko für einen Herpes Zoster haben, rät die Ständige Impfkommission (STIKO) diesen Personen zur Impfung.

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In Deutschland erkrankt eine von drei Personen im Lauf ihres Lebens an Gürtelrose. Das Risiko für einen Herpes Zoster steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Chronisch entzündliche Erkrankungen oder eine Behandlung mit immunmodulierenden Medikamenten erhöhen das Risiko zusätzlich. Daher sei gerade für immunsupprimierte Menschen eine Immunprophylaxe wichtig, sagte Prof. Matthias Goebeler, Direktor der Hautklinik des Uniklinikums Würzburg.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit wünschenswert

Dennoch gebe es immer wieder Vorbehalte gegenüber einer Impfung. Als Grund werden oft vermeintliche Kontraindikationen angeführt, z. B. Dermatosen, ein atopisches Ekzem, Allergien oder die Behandlung mit einem Antibiotikum oder einem niedrig dosierten oralen oder topischen Kortikosteroid. Hier könne der enge Austausch zwischen Dermatologen und Hausärzten hilfreich sein, um Unsicherheiten gegenüber einer Impfung auszuräumen, so Goebeler.

Etwaige allergische Reaktionen sollten genau unter die Lupe genommen werden, um eine adäquate Entscheidung treffen zu können. Manche Impfstoffe, z. B. Influenza-Vakzinen, können zwar Spuren von Hühnereiweiß enthalten - schwere anaphylaktische Reaktionen seien mit einer Häufigkeit von rund 1:760.000 jedoch deutlich seltener als vielfach angenommen.

Durchgemachte Erkrankung schützt nicht vor Rezidiv

Die STIKO empfiehlt die Herpes-Zoster-Impfung mit dem adjuvantierten Totimpfstoff Shingrix® allen Menschen ab 60 Jahren sowie Menschen, die an einer Grundkrankheit leiden, bereits ab 50 Jahren. Dies gilt auch für Personen, die bereits eine Zoster-Episode hinter sich haben. Denn eine durchgemachte Erkrankung schützt nicht vor einem neuen Ausbruch.

Quelle: Seminar "Spannungsfeld Impfen: Zwischen Immunfitness und dermatologischen Erkrankungen", 28. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI), 16. Juli 2022 (Veranstalter: GSK)