Ein Großteil der Menschen, die bereits medizinisches Cannabis auf Rezept genutzt haben, hat nach Angaben der Firma Sanity Group damit gute Erfahrungen gemacht. Das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 1.000 Personen, die im Auftrag des Unternehmens durchgeführt wurde, habe dies gezeigt.

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176 Teilnehmern war bereits Cannabis verordnet worden. 91% von ihnen gaben an, dass sie ihre Beschwerden mit Cannabis lindern konnten. 92% würden eine Therapie mit Medizinalcannabis weiterempfehlen. Allerdings berichteten 56% der Befragten über Schwierigkeiten, einen Arzt zu finden, der eine Cannabis-Therapie begleiten wollte. Bei 56% wurde die Kostenübernahme von den Krankenkassen abgelehnt, 53% empfanden die Antragstellung als eine Herausforderung. Dementsprechend forderten 85% der über 50-Jährigen einen deutlich unkomplizierteren Zugang zu medizinischem Cannabis.

Viele Umfrageteilnehmer, die noch keine Erfahrungen mit Cannabis gemacht haben, könnten sich eine Schmerztherapie mit medizinischem Cannabis vorstellen, z. B. bei chronischen Schmerzen oder Migräne (70%), Spastizität bei multipler Sklerose und Paraplegie (61%), Epilepsie (55%) und Übelkeit nach einer Chemotherapie (55%). Bei Angststörungen wäre Cannabis auf Rezept für 51% der Befragten eine Option, bei Schlaflosigkeit würde jeder Zweite Cannabis probieren. Für ADHS oder HIV-bedingte Appetitlosigkeit könnte sich noch eine knappe Hälfte der Befragten Medizinalcannabis als Therapieoption vorstellen.

Auffallend war das Bewertungsgefälle in den verschiedenen Altersgruppen: Während Genusscannabis ein Thema ist, dem v. a. junge Erwachsene häufig positiv gegenüberstehen, scheint das medizinische Cannabis für ältere Menschen eine höhere Relevanz zu besitzen.

Quelle: Nach Informationen von Sanity Group