Auf der 24. internationalen AIDS Konferenz in Montreal wurden aktualisierte Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Long-Acting-Therapie (LAT) und der Behandlung der Kryptokokkose veröffentlicht.

Die LAT mit Cabotegravir wird nun in den neuen WHO-Leitlinien empfohlen. Sie kann das relative Risiko einer HIV-Infektion um fast 80% verringern, sagte Dr. Rachel Baggaley, WHO, Genf. Hervorzuheben sei auch die hohe Adhärenz in den Studien. Die HIV-Testung sei ein kritischer Aspekt, der in den Guidelines adressiert werde. Die verschiedenen Länder könnten auf ihre bisherige Teststrategie zurückgreifen. Das solle die Nutzung der LAT auch in Ländern mit geringem Einkommen vereinfachen.

Auch die Empfehlungen zur Behandlung der Kryptokokkose wurden 2022 aktualisiert []. Die Kryptokokken-Meningoenzephalitis ist weltweit für schätzungsweise 15% aller mit AIDS in Verbindung stehenden Todesfälle verantwortlich, sagte Prof. Alexandra Calmy, Genf.

Auf Basis der Ergebnisse einer aktuellen Phase-3-Studie lauten die neuen WHO-Empfehlungen wie folgt: Die bevorzugte Induktion zur Behandlung von Personen mit Kryptokokken-Meningoenzephalitis sollte aus einer einzelnen Dosis von liposomalem Amphotericin B hochdosiert (10 mg/kg) mit 14-tägiger Behandlung mit Flucytosin (100 mg/kg täglich, aufgeteilt in vier Dosen pro Tag) und Fluconazol (1.200 mg täglich für Erwachsene; 12 mg/kg Körpergewicht täglich für Kinder und Jugendliche bis zu einer Maximal-dosis von 800 mg täglich) bestehen.

Quelle: 24thinternational AIDS conference 29.07. - 2.8.2022; Session: What's new in WHO guidelines: innovations, access and monitoring. WHO Leitlinien: www.who.int/publications/i/item/9789240052390