Geschwollene Fingergelenke sieht jeder Arzt fast täglich. Die Ursachen sind vielfältig und das Team um Kollegen Koehl zeigt, wie weit Sie mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und Laborbefunden kommen können (ab S. 38). Gerade bei Gelenkschwellungen ist eine Abklärung in der Hausarztpraxis entscheidend. Eine sofortige Abklärung in der spezialärztlichen Praxis ist - allein auf Grund der Anzahl der Patienten - weder sinnvoll noch möglich. Auf der anderen Seite gilt es z. B., eine rheumatische Erkrankung in der hausärztlichen Praxis zeitnah zu identifizieren und zu therapieren. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen!

Auch "Das dicke Bein" ist ein häufiger Beratungsanlass. Insbesondere die Verdachtsdiagnose einer Thrombose muss beachtet werden. Kollegin Paulus fasst das diagnostische Vorgehen zusammen und weist darauf hin, dass gerade die einseitige, akute Schwellung einer sofortigen Abklärung bedarf (ab S. 43).

Die Blutdruckmessung ist das Symbol der ärztlichen Tätigkeit. Stethoskop und Blutdruckmanschette gehören zur Grundausstattung jeder Arzttasche. Wie mit dem Problem "zu hoch gemessene Blutdruckwerte beim Routine-Check-up" umzugehen ist, erläutert Frau Lausberg ab S. 48. Sie benennt mögliche Fehlerquellen und stellt ein in der Praxis einfach umzusetzendes Protokoll der Selbstmessung vor, der neue Goldstandard der Therapiekontrolle bei arterieller Hypertonie.

Alle drei Beratungsanlässe sind häufig und praxisrelevant. Die meisten Aspekte der Diagnostik dürften Ihnen bekannt sein. Dennoch werden Sie nach der Lektüre beim nächsten Patienten mit geschwollenen Fingergelenken, einem dicken Bein oder auch nur einem erhöhten Blutdruck an die MMW denken, sich sicherer fühlen und auch die eine oder andere Vorgehensweise überdenken. Das macht gute Fortbildung aus!

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Prof. Dr. med. Klaus Weckbecker

Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung, Univ. Witten/Herdecke