Es war längst an der Zeit: Erstmals gibt es hierzulande eine Professur für Medizin für Menschen mit Behinderung. Besetzt wurde die neue Lehrstelle - Schwerpunkt psychische Gesundheit - an der Universität Bielefeld mit Prof. Tanja Sappok, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie.
Bislang war die Handicap-Thematik kein regulärer Bestandteil des Medizinstudiums, jetzt wird sie mit Studienbeginn in die Lehre integriert.
Dass Nachwuchsärztinnen und -ärzte schon während ihres Studiums mit der Behandlung von Menschen mit langfristigen körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen vertraut werden, ist von großem Belang. Immerhin leben in Deutschland laut Statistischem Bundesamt mehr als 10 Millionen Menschen mit einer Behinderung, darunter 7,8 Millionen Schwerbehinderte. Sie alle haben ein Anrecht auf eine kompetente, spezifisch an ihren Bedürfnissen ausgerichtete medizinische Versorgung - sowohl in der Klinik als auch im haus- und fachärztlichen Bereich.