MMW: Wie ist Ihre Einschätzung zu oben beschriebener Hyaluronsäure-Studie?
Dr. M. Köhne: Seit Jahren bestehen große Kontroversen zu intraartikulären Injek- tionen bei Gonarthrose. In der täglichen Praxis wird Hyluronsäure jedoch auf breiter Front angewendet, und die Berichte erfahrener Orthopädinnen und Orthopäden ergeben überwiegend zufriedenstellende Ergebnisse.
MMW: Worauf ist beim Einsatz zu achten?
Köhne: Wer sich für die Injektion entscheidet, muss die Indikationsstellung und Auswahl der Patientinnen und Patienten sehr genau beachten. Es sind gerade die frühen Stadien der Arthrose Grad I-II, die offensichtlich stark profitieren - und sehr wenig bis gar nicht fortgeschrittene Knorpelverschleißzustände Grad IV. In meinen Augen stellt die Hyalurontherapie auch nur einen Baustein von vielen in der erfolgreichen Therapie der Gonar- throse dar. In neuen Übersichtsstudien scheint das leukozytenarme Plättchen-Reiche-Plasma PRP (z. B. ACP) bessere Ergebnisse zu erzielen als Hyaluron. Auch die Kombination beider Produkte in kurzem Zeitintervall ist durchaus berechtigt.
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Patzer, KH. "Arthrose-Frühstadien profitieren". MMW - Fortschritte der Medizin 164, 10 (2022). https://doi.org/10.1007/s15006-022-1322-0
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