Für Personen im Z. n. akutem Koronarsyndrom (ACS) besteht im ersten Jahr ein 15%iges Risiko auf ein weiteres schweres kardiovaskuläres Ereignis. Zur Risikosenkung empfehlen europäische Leitlinien, das LDL-Cholesterin (LDL-C) auf Werte von weniger als 1,4 mmol/l (55 mg/dl) sowie den Ausgangswert um mindestens 50% zu reduzieren.

Doch nur 25% der ACS-Patienten in Deutschland erreichen einen LDL-C-Wert < 70 mg/dl, nur 7,5% den LDL-C-Zielwert < 55 mg/dl, berichtete Dr. Christiane Look von der Firma Sanofi. International sind die Werte etwas besser, aber auch nicht gut. Von 25.466 Post-Infarkt-Patienten des Swedeheart-Registers hatten zwischen 2013 und 2017 unter reiner Statinbehandlung nur 22% LDL-C-Werte < 55 mg/dl erreicht. Unter Kombination mit Ezetimib waren es 49%, bei zusätzlicher Gabe eines PCSK9-Inhibitors 90%.

Alirocumab (Praluent®) zeigte in Studien neben einer deutlichen LDL-C-Senkung eine Risikoreduktion um 15% für schwere kardiovaskuläre Ereignisse, betonte Prof. Michael Lehrke von der Medizinischen Klinik I der RWTH Aachen. Zudem vermindere der Einsatz von PCSK9-Inhibitoren die Ausdehnung von Plaques und verdicke deren Fibrinkappe. Das Medikament eigne sich v. a. für Patienten mit Statinintoleranz und für solche mit familiärer Hypercholesterinämie.

Quelle: Fachpressekonferenz "PCSK9-Hemmer: Lipidsenker seit einem Jahr wieder auf dem Markt", 2. Mai 2022 (Veranstalter: Sanofi)