Ein wichtiges Therapieziel bei Angina pectoris ist die Verbesserung der Lebensqualität. Dass dies mit dem antianginös wirkenden Präparat Ranolazin (Ranexa®) gelingen kann, zeigte die Beobachtungsstudie ARETHA, an der 1.537 Personen mit stabiler Angina pectoris teilnahmen [1]. Unter Ranolazin konnte nach drei Monaten eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität dokumentiert werden (p < 0,0001).

"Für Ranolazin spricht zudem, dass es sich hämodynamisch und metabolisch neutral verhält - im Gegensatz zu anderen Substanzgruppen", erklärte Prof. Samuel Sossalla, kardiologische Universitätsklinik Regensburg. Diese Substanz durchbricht die pathologischen Prozesse einer myokardialen Ischämie, indem es den erhöhten späten Natrium-Einstrom inhibiert und somit die Herzmuskelzelle vor einer Kalzium-Überladung schützt. Dies verhindert eine diastolische Dysfunktion und verbessert die Mikrozirkulation. Es kann darüber hinaus gut mit anderen Antianginosa wie Nitraten, Kalziumkanalblockern und Betablockern kombiniert werden.

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Bei der Ursachenklärung sollte daran gedacht werden, dass dem Missverhältnis zwischen myokardialem Sauerstoffbedarf und -angebot nicht immer eine obstruktive koronare Herzkrankheit zugrunde liegen muss. In jedem fünften Fall wird angiografisch eine Koronarstenose ausgeschlossen. Die Beschwerden können dann z. B. durch eine endotheliale Dysfunktion, Koronarspasmen, Mikroangiopathien oder diastolische myokardiale Funktionsstörungen verursacht sein. "Die Angina pectoris ist ein Krankheitsbild mit vielen Gesichtern", betonte Prof. Ralf Dechend, Oberarzt am Helios Klinikum Berlin-Buch.

Quellen: [1] Diedrichs et al. J Clin Exp Cardiolog. 2015;6:12; Pressegespräch "Chronisches Koronarsyndrom: Wie lässt sich die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit stabiler Angina pectoris verbessern?", im Rahmen der 88. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Mannheim, 22. April 2022 (Veranstalter: Berlin-Chemie)