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Erschreckend viele Kinder und Jugendliche weisen bei der Diagnose Typ-1-Diabetes bereits eine Ketoazidose auf. Es gibt sozioregionale Faktoren.
Ein Typ-1-Diabetes wird oft erst bei Vorliegen einer Ketoazidose bekannt. In Deutschland haben rund 25% der neu dia- gnostizierten unter 18-Jährigen bereits die potenziell lebensbedrohliche Komplikation entwickelt. Das Risiko dafür scheint wohnortabhängig erheblich zu variieren, legt eine Ulmer Studie nahe.
Die Erkenntnisse basieren auf Daten von 10.598 Kindern und Jugendlichen, die zwischen 2016 und 2019 die Diagnose Typ-1-Diabetes erhalten haben. Wurde die sozioökonomische Situation des jeweiligen Landkreises bzw. der kreisfreien Stadt berücksichtigt, ergab sich ein klares Bild: In den schwächsten Regionen - gemessen an Bruttoeinkommen, Bildungsstand und Arbeitslosenquote - war die Ketoazidoseprävalenz mit 26,9% am höchsten, in den stärksten Regionen mit 20,6% am niedrigsten.
Unabhängig davon zeigte sich ein Stadt-Land-Gradient: In Städten betrug die Prävalenz der Stoffwechselentgleisung 22,7%, in Vororten 24,3% und auf dem Land 27,6%.
Aufgrund ihrer Ergebnisse fordern die Autoren verstärkte Präventions- und Awarenesskampagnen v. a. in sozioökonomisch benachteiligten und ländlichen Gebieten.
Quelle: Auzanneau M et al. Diab Care 2022; doi: 10.2337/dc21-2227
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Schumacher, B. Ketoazidose-Risiko in Deutschland ungleich verteilt. MMW - Fortschritte der Medizin 164, 10 (2022). https://doi.org/10.1007/s15006-022-1183-6
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