Besorgte Eltern brachten ihr zwei Monate altes Mädchen in die Augenklinik, nachdem sie vier Wochen lang einen ständig wachsenden Tumor unterhalb des rechten Auges des Babys beobachtet hatten. Bei der Untersuchung imponierte an der Stelle eine bläulich verfärbte, feste Raumforderung. Zwar waren die Augenbewegungen nicht in nennenswerter Weise beeinträchtigt, doch waren unter dem Druck eine Proptosis sowie ein Astigmatismus entstanden.

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© BMJ. 2022;376:e067065

Tumor am unteren Augenlid (o.), Z. n. Betablocker-Behandlung (u.).

Bei der Läsion handelte es sich um ein periokuläres Hämangiom. Etwa ein Zehntel aller Kinder entwickeln im ersten Lebensjahr irgendwo am Körper eine solche auch Blutschwämmchen genannte benigne Gefäßneubildung. Die Behandlung mit dem Betablocker Propranolol führt in den meisten Fällen zur Abheilung - so auch bei diesem Mädchen.

Ein Spezialist ist gefragt, wenn der Tumor durch rasches Anwachsen binnen weniger Tage eine mögliche Malignität anzeigt. Bei periokulärer Lokalisation wie in diesem Fall ist auch die Überweisung zum Augenarzt angezeigt.

Quelle: Geressu A, Patil J. Infantile periocular haemangioma. BMJ. 2022;376:e067065