In unserer Patientenkartei gibt es zwei junge Frauen, die den gleichen Vor- und Nachnamen haben. Sie sind nicht verwandt, kennen sich auch nicht, wissen nur voneinander, weil es einmal zu einer Verwechslung kam. Seitdem nennen beide bei der Anmeldung immer auch ihr Geburtsjahr (was bei ihnen vier Jahre auseinanderliegt).

Neulich erhielt ich eine Mail von einer der beiden mit der Bitte um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aufgrund einer Corona-Erkrankung. Als ich dann kurze Zeit später in den Laborbefunden einen positiven PCR-Test mit dem Namen der anderen Patientin fand, fürchtete ich, dass es erneut zu einer Verwechslung gekommen war. Wir haben im Moment aufgrund freudiger Umstände zwei medizinische Fachangestellte gleichzeitig "verabschieden" müssen, und immer wieder fällt auch bei uns jemand wegen eigener Coronaerkrankung aus, sodass es für die "Neuen" wenig Gelegenheit zur gründlichen Einarbeitung gibt.

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Schicksalhaft zusammengeschweißt.

Aber beim sorgfältigen Prüfen beider Patientenakten sowie der Mails und Befunde der letzten Tage stellte sich heraus, dass es diesmal keinen Fehler gab. Tatsächlich waren beide Namensvetterinnen unabhängig voneinander erkrankt und im Abstand von zwei Tagen positiv getestet worden.