Metaanalyse -- Viele COVID-19-Patienten klagen über Riechstörungen. Zur Frage, ob Kortikoide in Form von Nasensprays oder -tropfen gegen Corona-bedingte Hyposmie helfen, gibt es inzwischen mehrere Studien, die ein südkoreanisches Forscherteam nun in einer Metaanalyse (n = 700 betroffene Covid-Pa- tienten mit und ohne Kortikoid-Therapie) zusammengefasst hat. Gemessen an Hand visueller Analogskalen oder spezieller Geruchsidentifikationstests besserte sich die Geruchswahrnehmung durch Kortikoidsprays oder -tropfen im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich. Die Effektstärke lag bei 0,73 nach 2 und 1,04 nach 4 Wochen, bezogen auf die standardisierte Mittelwertdifferenz (SMD). Dies spricht für einen starken und klinisch relevanten Therapieeffekt.

Weniger deutlich war das Resultat bezogen auf den Anteil der Patienten mit Normosmie zum Studienende. Zwar war die Wahrscheinlichkeit für eine komplette Remission nach der Kortikoidtherapie um ca. 50% höher als ohne, das Ergebnis war aber nicht signifikant. Die Autoren folgern: Topische Steroide sind eine Option in der Akutphase der Erkrankung.

Quelle: Kim DH et al. Clin Otolaryngol 2022; doi: 10.1111/coa.13933