Der SGLT-2-Inhibitor Empagliflozin kann jetzt bei allen Formen der Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Es ist die erste Substanz, die sich auch bei Herzschwäche mit erhaltender Auswurffraktion (HFpEF) wirksam gezeigt hat.

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Die Herzinsuffizienz gehört zu den häufigsten Erkrankungen unserer Zeit und stellt bei über 65-Jährigen einen häufigen Grund für stationäre Behandlungen dar. Bei der Hälfte der Fälle ist die Auswurffraktion nicht beeinträchtigt. Die Prognose der HFpEF ist vergleichbar mit der bei systolischer Herzinsuffizienz (HFrEF). "Betroffen sind v. a. Hypertoniker mit linksventrikulärer Hypertrophie", so Prof. Michael Böhm, Universität Homburg/Saar. Die aortale Steifigkeit sei ein wichtiger Prädiktor und die Hypertrophie ein wichtiger prognostischer Faktor.

"Für die HFpEF stand bisher keine überzeugende medikamentöse Therapie zur Verfügung", so Prof. Stefan D. Anker, Charité - Universitätsmedizin Berlin. Jetzt konnte erstmals in der EMPEROR-Preserved-Studie gezeigt werden, dass der SGLT-2-Inhibitor Empagliflozin (Jardiance®) auch bei der HFpEF die Prognose verbessert.

Aufgenommen wurden fast 6.000 Menschen mit einer Ejektionsfraktion (EF) ≥ 40% [1]. Durch Empagliflozin wurde der kombinierte primäre Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod und der Notwendigkeit für eine Hospitalisation gegenüber Placebo um 21% gesenkt (6,9 vs. 8,7 pro 100 Patientenjahre). Dies entspricht einer Number needed to treat (NNT) über 26 Monate von 31. Angesichts dieser Daten erfolgte eine Erweiterung der Zulassung von Empagliflozin für die HFpEF.

Quellen: [1] Anker S et al. N Engl J Med. 2021;6:700-10; Pressekonferenz: "Zulassungserweiterung von Empagliflozin zur Therapie von Erwachsenen mit symptomatischer, chronischer Herzinsuffizienz", 14. März 2022 (Veranstalter: Boehringer Ingelheim & Lilly)