Nach zwei Jahren mit massiven Einschränkungen der Reisemöglichkeiten sind in diesem Sommer wieder Fernreisen fast wie früher möglich. Die Corona-Pandemie ist zwar nicht beendet, aber wir sind ein gutes Stück weit zur Normalität zurückgekehrt. Grund hierfür sind die häufig nur milden Verläufe durch die aktuell vorherrschenden Varianten, insbesondere bei Geimpften.

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Prof. Dr. med. Dr. rer. biol. hum. Manfred Gross

Internistisches Klinikum München Süd, München

Dies wird in diesem Sommer zu einer Zunahme an Fernreisen führen. "Welche Medikamente soll ich in den Urlaub mitnehmen?", diese Frage werden sicher viele Reisende an Hausärztinnen und Hausärzte richten. Allerdings gibt es nicht die eine richtige Empfehlung für alle Reisenden und jedes Urlaubsziel. Mein Beitrag über die Reiseapotheke gibt Hilfestellungen für die Beratung (ab S. 40).

Eines der häufigsten Probleme auf Reisen sind Durchfallerkrankungen. In Hochrisikogebieten wie Südostasien, Zentral- oder Südamerika sind davon je nach Studie 20-60% der Urlauber betroffen. Die Reisediarrhö trübt nicht nur den Reisespass für mehrere Tage, sondern kann für vorerkrankte Personen auch gefährlich werden. Zudem gibt es Infektionen mit invasiven Keimen, die zu Fieber und schweren Allgemeinsymptomen führen können. Die Frage, ob eine medikamentöse Prophylaxe sinnvoll ist und ob bzw. welche Antibiotika bei fieberhaften Verläufen eingenommen werden sollten, wird im Beitrag von Prof. Christian Steib, München, beantwortet (ab S. 36).

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Prof. Dr. med. Christian Steib

Internistisches Klinikum München Süd, München

Mancher Fernreisende wird schon bei der Rückkehr Symptome aufweisen, andere erkranken erst zu Hause. Die Inkubationszeit bei Denguefieber kann bis zu 10 Tage betragen, bei Malaria tertiana sind sogar mehrere Monate möglich. Deshalb ist auch bei Krankheiten, die erst nach Abschluss einer entsprechenden Fernreise klinisch in Erscheinung treten, an eine Tropenkrankheit zu denken. Der CME-Beitrag "Erkrankungen bei Tropenrückkehrern" von Dr. Eva-Maria Neurohr, Tübingen, gibt einen hervorragenden Überblick über die Differenzialdiagnosen und praktisch wertvolle Informationen für die erforderliche Diagnostik je nach Reiseziel und Symptomen (ab S. 44).

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Dr. med. Eva-Maria Neurohr

Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie