Seit März dieses Jahres ist für besonders gefährdete Personen ab zwölf Jahren eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) gegen Covid zugelassen. Die langwirksame Antikörperkombination Tixagevimab plus Cilgavimab schützt Hochrisikopatienten mindestens sechs Monate lang vor einer Infektion mit SARS-CoV-2.

figure 1

© KatarzynaBialasiewicz / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Die COVID-19-PrEP ist indiziert für vulnerable Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Immundefizienz keine oder nur eine unzureichende Immunantwort auf gängige Covid-Impfstoffe ausbilden und ein erhöhtes Risiko für schwere und oft auch tödliche Krankheitsverläufe haben. Zu dieser vulnerablen Gruppe zählen u. a. Personen mit Krebs, chronischer Niereninsuffizienz, Autoimmunerkrankungen sowie unter aktiver Chemotherapie. Wie Prof. Clemens Wendtner, Chefarzt Chefarzt der München Klinik Schwabing, LMU München, berichtete, leben in Deutschland etwa 3,3 Millionen immungeschwächte Menschen.

Prophylaxe statt Isolation

Bisher blieb den Betroffenen nur Isolation und das Tragen von Masken als Schutzoptionen. "Dies ist vermeidbares Leid", betonte Wendtner. Als einzige zugelassene PrEP-Antikörperkombination schützt Tixagevimab plus Cilgavimab (Evusheld™) diese Risikogruppe mindestens 6 Monate vor einer COVID-19-Erkrankung. Gleichzeitig kann die onkologische oder immunsuppressive Therapie der Grunderkrankung ohne Abstriche weitergeführt werden.

Deutlich niedrigeres Erkrankungsrisiko

Basis für die Zulassung des Antikörper-Duos waren die Ergebnisse der Phase-III-Studie PROVENT, die die Rate symptomatischer COVID-19-Erkrankungen nach Einmalgabe von Tixagevimab und Cilgavimab (je 150 mg i.m.) oder Placebo untersuchte. Tatsächlich erkrankten nach einem medianen Follow-up von sechs Monaten nur 11 von 3.441 Teilnehmer in der Verumgruppe (0,3%) gegenüber 31 von 1.731 Probanden der Placebogruppe (1,8%), was einer Risikoreduktion von 83% entsprach [1]. "Das sind sehr gute Daten", urteilte Prof. Gerhard Behre, Chefarzt am Städtischen Klinikum Dessau. Die Antikörperkombination zeige auch eine gute Wirksamkeit gegen den aktuell vorherrschenden Omikron-Subtyp BA.2.

Quellen: [1] Levin MJ et al. N Engl J Med 2022; doi: 10.1056/NEJMoa2116620; Pressekonferenz "Weil Isolation nicht die Lösung sein darf: COVID-19-Schutz für immungeschwächte Patientinnen und Patienten", 28. April 2022 (Veranstalter: AstraZeneca)