"Wo sind die Autoschlüssel denn jetzt schon wieder?" "Ernsthaft, ich soll mit Else in die Schule gegangen sein?" "Klärchen hat mir meinen ganzen Schmuck gestohlen, so eine böse Tochter!" Wirres Gerede, verwirrte Gedanken - ja, davor fürchten wir uns alle. Zum einen, weil wir möglicherweise selbst irgendwann an einer Demenz erkranken, zum anderen, weil wir als pflegende Angehörige vielleicht die zunehmende Last gemeinsam mit dem Patienten tragen müssen. Der Verlust des Gedächtnisses, des Denkvermögens, aber auch des Orientierungsvermögens führt letztendlich dazu, dass die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr eigenständig bewältigen können.

Natürlich nehmen neben Funktionalität und Selbstständigkeit auch Kognition und Merkfähigkeit mit zunehmendem Alter ab. So ist nicht jede Vergesslichkeit gleich eine Demenz! Hier ist es wichtig, den Unterschied zu finden, aber auch die Anzeichen einer Demenz früh zu erkennen. Herr Prof. Jacobs aus Bonn beschreibt dies ausführlich in seinem Beitrag zur Früherkennung und Differenzialdiagnose der Demenz (ab S. 32). Bei den beschriebenen Auffälligkeiten ist oftmals der Hausarzt der erste Ansprechpartner für den Patienten oder seine Familie. Wichtige Hinweise, was in der Hausarztpraxis von Bedeutung ist, führt Frau Dr. Landgraf aus Berlin sehr deutlich aus (ab S. 40). Wenn sich die Diagnose einer Demenz bestätigt, haben sich in letzter Zeit doch Behandlungsoptionen aufgetan. In seinem Update zur Therapie der Demenz geht Herr Prof. Pantel aus Frankfurt anhand der aktuellen Leitlinien auf die einzelnen, stadiengerechten Möglichkeiten ein (ab S. 42).

Also, vergessen Sie nicht, die Schwerpunkthemen dieser MMW zu lesen! So sind Sie gewappnet, den Herausforderungen im Zusammenhang mit kognitiver Einschränkung und Demenz gut zu begegnen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

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Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner, MHBA

Klinik für Geriatrie, Helios Klinikum Schwelm, Universität Witten/Herdecke