Zur Behandlung von Eisenmangel steht eine Vielzahl oraler Eisenpräparate zur Verfügung. Häufig ist allerdings unklar, welche Medikation wirksam und zugleich gut verträglich ausfällt [1]. Laut der im vergangenen Jahr überarbeiteten Leitlinie zur Behandlung von Eisenmangelanämie sind Präparate der Wahl solche, die Eisen in Form zweiwertiger Ionen enthalten. Denn diese können im Duodenum und im oberen Jejunum direkt resorbiert werden [2]. Demgegenüber erfordert die Aufnahme von dreiwertigem Eisen eine vorhergehende enzymatische Reduktion in die zweiwertige Oxidationsstufe [2]. Die Bioverfügbarkeit von zweiwertigem Eisen fällt nachgewiesenermaßen gegenüber der dreiwertigen Variante besser aus [3].

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Ein entscheidendes Kriterium für die Compliance und damit den Therapieerfolg stellt die Verträglichkeit der Behandlung, insbesondere hinsichtlich gastrointestinaler Nebenwirkungen, dar [4]. Hierzu zählen Übelkeit, Erbrechen und Beschwerden im Oberbauch, deren Auftreten mit hohen Konzentrationen labilen Eisens im Darmlumen assoziiert ist [5]. Dementsprechend liegt nahe, dass Präparate mit retardierter Eisenfreisetzung eine bessere Verträglichkeit aufweisen, da hierdurch hohe lokale Eisenkonzentrationen vermieden werden können [6].

Bei der Formulierung des Depot-Eisen(II)-Sulfats Tardyferon® liegt das Eisen in einem Polymerkomplex gebunden vor, was eine langsame und gleichmäßige Eisenfreisetzung während der Darmpassage ermöglicht [1]. Eine systematische Auswertung von 111 Studien zeigte, dass das Depot-Eisen(II)-Sulfat im Vergleich zu fünf anderen untersuchten oralen Eisenpräparaten die beste Verträglichkeit aufwies.

Quellen: [1] Nielsen P et al. MMW-Fortschritte der Medizin. 2016;158:17-23; [2] S1-Leitlinie "Eisenmangelanämie, AWMF-Registernr. 025/021; [3] Dietzfelbinger H. Arzneimittelforschung. 1987;37:107-12; [4] Souza AI et al. Cad Saude Publica. 2009;25:1225-33; [5] Schümann K et al. Perspectives in Medicine. 2014;2:19-39; [6] Cancelo-Hidalgo MJ et al. Curr Med Res Opin. 2013;29:291-303; nach Informationen von Pierre Fabre