Die Leitlinie "Zöliakie" ist aktualisiert worden und nun gültig bis Oktober 2026. Federführend beteiligt war die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

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Endoskopieaufnahme des Dünndarms eines Patienten mit Zöliakie.

Weil die Symptome einer Zöliakie oft nicht eindeutig sind und Betroffene häufig lange Zeit auf eine feststehende Dia-gnose warten müssen, soll die überarbeitete S2k-Leitlinie vor allem den Weg zur gesicherten Diagnose verkürzen. Außerdem soll die Beratungskompetenz zum "Chamäleon der Gastroenterologie", wie die Zöliakie mitunter auch genannt wird, bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten gestärkt werden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Erst serologische Untersuchung

In der aktualisierten Fassung wird besonders die Diagnostik mittels Serologie gestärkt. Lange galt ja eine Gewebeprobe aus dem Duodenum als Goldstanard. Jetzt wird zum Nachweis des Transglutaminase-IgA-Antikörper (tTg-IgA) geraten, der nur bei Zöliakie auftritt. Der aus dem Serum der Patienten ermittelte Titer des Antikörpers erlaube eine sehr präzise Diagnostik. Deshalb die neue Empfehlung: Bei Verdacht auf Zöliakie als ersten Schritt eine serologische Untersuchung vornehmen. Danach sollte, bei einem positiven Befund, eine Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) erfolgen, zumindest bei Erwachsenen.

Bei Kindern kann eine ÖGD zur Dia-gnosestellung umgangen werden, sofern der tTg-IgA-Titer das 10-fache des oberen Normwertes übersteigt und das Ergebnis in einer zweiten Serumprobe zur Bestimmung eines zweiten Antikörpers, des Endomysium-IgA, bestätigt wird.

Quelle: Berufsverband Gastroenterologie (BVGD), S2k-Leitlinie Zöliakie; dgvs.de/wissen/leitlinien/leitlinien-dgvs/zoeliakie/