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Im Zuge einer nie dagewesenen Hitze-welle mit Temperaturen bis zu 35 °C kam es im November 2016 im australischen Melbourne zu einem schweren Gewitter mit extremen Sturmböen. Rund 10.000 Menschen mussten daraufhin in Notaufnahmen wegen Asthmaanfällen behandelt werden. Nun haben Forscher untersucht, welche Patienten besonders anfällig für ein Gewitter-Asthma sind.
Seit dem Jahr 1983 wurde weltweit von 26 ähnlich verlaufenen, epidemisch auftretenden Episoden von Gewitter-Asthma berichtet. Das Risiko für diese Erkrankung ist am höchsten, wenn - wie seinerzeit im Raum Melborne - starker Pollenflug und starke Winde herrschen. Auch Pilzsporen, deren Konzentration bei Gewittern erhöht ist, könnten eine Rolle spielen.
Im Nachgang der Ereignisse in Austra-lien stellten die Wissenschaftler fest, dass lediglich 28% der Patienten, die in die Notaufnahme kamen, vorher an Asthma erkrankt waren. Der Großteil jedoch hatte eine Gräserpollenallergie. Als Risikofaktoren wurden eine allergische Rhinitis und eine Einweisung in ein Krankenhaus aufgrund von Asthma im Jahr vor dem Ereignis identifiziert.
Präventive Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Epidemien
Durch den Klimawandel könnte es in Zukunft häufiger zu geballt auftretendem Gewitter-Asthma kommen. Vorhersagen, an welchen Tagen ein besonders hohes Risiko besteht, und Warnsysteme könnten als präventive Maßnahmen zum Einsatz kommen. Die adäquate Behandlung der allergischen Rhinitis und eine Immuntherapie bei Patienten mit Gräserpollenallergie könnten ebenfalls dazu beitragen, zukünftige Fälle von Gewitter-Asthma zu verhindern.
Forscher aus Italien haben außerdem he-rausgefunden, dass es für gefährdete Personen wichtig ist, zusätzlich zu einer Immuntherapie, die verordnete inhalative Kortikosteroidtherapie einzuhalten und diese präventiv vor oder während eines Gewitters einzunehmen.
Quelle: Venkatesan P. Lancet Respir Med 2022, online first; doi: 10.1016/S2213-2600(22)00083-2
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Zink, N. Ursachenforschung bei Gewitter-Asthma. MMW - Fortschritte der Medizin 164, 23 (2022). https://doi.org/10.1007/s15006-022-0964-2
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