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Eine 21-jährige Studentin kam wegen plötzlich aufgetretener Beschwerden in unsere Praxis. Sie klagte über Hals- und Gliederschmerzen. Die auffälligsten Symptome aber fanden sich an den Händen: Sie waren von Rötungen und Bläschenbildungen überzogen.
In der Anamnese gab die Patientin an, dass sie unter keinerlei Allergien leide. Auch ein Auslandsurlaub, eine Verbrennung oder Insektenstiche wurden von ihr verneint. Insgesamt machte sie auch keinen besonders kranken Eindruck.
Da das klinische Bild dem der Hand-Mund-Fuß-Krankheit entsprach, wurde sie unter dieser Verdachtsdiagnose symptomatisch mit anästhesierenden Lutschtabletten und Ibuprofen behandelt. Auf präventive Maßnahmen wie eine stringente Handhygiene und die Vermeidung von engen Kontakten mit anderen Personen wurde sie hingewiesen.
Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit wird durch Enteroviren der Gruppe A (Coxsackie-A-Viren, Enterovirus A71 und neuere Serotypen) verursacht. Sie sind ubiquitär, hochansteckend und werden durch Körperflüssigkeiten übertragen. Danach beträgt die Inkubationszeit 3-10 Tage. Der Mensch ist das einzige Reservoir der Erreger.
Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch. Ansonsten treten in der Regel zunächst Fieber und Halsschmerzen auf, die Patienten verspüren nur noch geringen Appetit. Nach 1-2 Tagen kommt es zu Enanthemen an der Mundschleimhaut sowie Exanthemen an Handflächen und Fußsohlen. Letztere weisen nicht immer wie im vorliegenden Fall eine Bläschenbildung auf.
Vom symptomatischen Verlauf sind meist Kinder unter 10 Jahren betroffen, es können aber auch Erwachsene erkranken. Die Veränderungen heilen in der Regel nach 5-7 Tagen folgenlos ab. In ganz seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer aseptischen Meningitis bzw. Enzephalitis oder polioartigen Paresen kommen.
Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit wird oft mit der Maul- und Klauenseuche verwechselt, die bei Rindern, Schafen und Schweinen auftritt. Jedoch handelt es sich um zwei verschiedene Krankheiten.
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Rüthemann, J. Plötzlich blühen Blasen an den Händen. MMW - Fortschritte der Medizin 164, 9 (2022). https://doi.org/10.1007/s15006-022-0890-3
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