Avoid common mistakes on your manuscript.
Wir machen uns manchmal gar nicht klar, wie wenig wir medizinische Fakten und Zusammenhänge bei unseren Patienten als bekannt voraussetzen können! Man nennt das wohl Betriebsblindheit. Im Grunde müsste man in jedem Gespräch bei den absoluten Basics anfangen, aber wer hat dafür Zeit? Neulich erlebte ich ein schönes Beispiel.
Ein junger Patient kam frühmorgens in die Praxis und klagte über heftige, blutige Durchfälle seit dem Vorabend. Die körperliche Untersuchung war weitgehend unauffällig. Ich musste nachdenken, denn wir wollten wenige Tage später in den Urlaub gehen. Schließlich meinte ich zu ihm: "Wenn Sie uns bis heute Mittag eine Stuhlprobe einreichen können, bekommen wir das Ergebnis der Kultur noch vor unserem Urlaub. Ab Montag käme das schon gar nicht mehr hin."
Der Patient nahm den AU-Schein und das leere Probenröhrchen entgegen und versprach, sein Bestes zu geben, sozusagen. Kurz vor 12 Uhr erschien er wieder - mit den Worten: "Also, mit der Stuhlprobe, das hat nicht geklappt! Kann ich Ihnen nicht stattdessen eine Urinprobe abgeben?"
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Rieke, M. Er hat sein Bestes gegeben, es war nicht genug. MMW - Fortschritte der Medizin 164, 35 (2022). https://doi.org/10.1007/s15006-022-0885-0
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s15006-022-0885-0