Die bevorstehende Legalisierung von Cannabis sorgt für Bedenken bei Herstellern und Verordnern von medizinischem Cannabis. Sie befürchten, dass der ohnehin schwere Stand der Cannabistherapie noch stärker gefährdet und der Kostendruck steigen wird. Zu den häufigsten Einsatzgebieten von medizinischem Cannabis zählen Spastik bei multipler Sklerose und Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit und Erbrechen. Der typische Cannabispatient ist älter und schwer krank, betonte Dr. Rolf Eichinger, Allgemeinarzt mit schmerztherapeutischem Schwerpunkt in Hilpoltstein. Für viele sei Cannabis das einzige Mittel mit guter Wirkungs-, Nebenwirkungs-Relation. Die Patienten haben einen hohen Leidensdruck, ein Missbrauch ist aber nicht zu befürchten, so Eichinger. Als möglichen Vorteil der Legalisierung sieht er die Entkriminalisierung der Patienten.

Quelle: Pressekonferenz "Patient*innen brauchen Cannabis - Cannabis braucht die Medizin", 16. Dezember 2021 (Veranstalter: Adjupharm)