"Wenn wir über die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten nach einer Schilddrüsen-Op. nachdenken, denken wir zunächst auch an Risiken, die damit verbunden sein können. Etwa eine Rekurrensparese, ein Hypoparathyreoidismus oder eine Narbe", so Prof. Wolf Bechstein, Universitätsklinikum Frankfurt/Main. Besonders gravierend sei der permanente Hypoparathyreoidismus, der die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.

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In einer nationalen Beobachtungsstudie, an der 141 Patienten nach einer kompletten Thyreoidektomie teilnahmen, entwickelten 45 Teilnehmer einen permanenten Hypoparathyreoidismus. Als Kontrollgruppe dienten Patienten, die zwei Tage nach der Op. eine normale Schilddrüsenfunktion zeigten [1]. Beim Vergleich der beiden Gruppen wurden bei Patienten mit permanentem Hypoparathyreoidismus erhebliche Beeinträchtigungen beobachtet. Sie hatten u. a. signifikant häufiger Myalgien, Knochenschmerzen, Parästhesien, Konzentrationsschwierigkeiten, depressive Episoden, Tinnitus, Panikattacken, Übelkeit und Nierensteine sowie eine geringere Stimmqualität.

Eine Op. kann die Lebensqualität bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen aber auch nachhaltig verbessern, wie eine Studie, an der 150 euthyreote Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis teilnahmen, zeigte. Trotz medikamentöser Behandlung wiesen die Patienten noch Symptome auf und erhielten daraufhin randomisiert entweder eine weitere Hormontherapie oder eine Thyreoidektomie. Das Ergebnis: Nur in der Gruppe der operierten Patienten steigerte sich die Lebensqualität. Die Patienten erzielten höhere Scores bei den Gesundheitsfragebögen sowie niedrigere bei den Fragebögen zur Müdigkeit und zur chronischen Erschöpfung.

Die Schilddrüsenwoche findet vom 2. bis zum 6. Mai statt. Weitere Informationen unter www.infoline-schilddruese.de

Quellen: [1] Frey et al. Ann Surg. 2021;274:851-58; [2] Guldvog et al. Ann Intern Med. 2019;170:453-64; Schilddrüsen-Update, 3. November 2021, Frankfurt (Veranstalter: Sanofi)