Von 2. April bis 2. Mai verzichten in diesem Jahr erwachsene Muslime tagsüber wieder auf jegliche Nahrung und Getränke, auch Rauchen und Sex sind tabu. Erschwert ist das Fasten für Migränepa- tienten - einer neuen Studie zufolge geht es mit mehr Schmerzattacken einher.

In die prospektive Beobachtungsstudie wurden 292 ägyptische Patienten (medianes Alter: 33 Jahre, 75% Frauen) mit Migränediagnose einbezogen. Einen Monat vor der Fastenzeit bis zu ihrem Ende notierten sie in einem Kopfschmerztagebuch Häufigkeit, Dauer und Intensität der Migräneepisoden. Die Auswertung der Aufzeichnungen ergab: Die Häufigkeit der Attacken war im Ramadan verglichen mit dem Vormonat signifikant erhöht (median 4 vs. 3). Dies galt insbesondere für das erste Drittel der Fastenzeit. Gut die Hälfte der Patienten berichtete über einen Mehrbedarf an Migränemedikamenten während des Fastenmonats.

Erklärung für eine Verschlimmerung der Migräne während des Ramadans könnten laut Autoren Veränderungen der Schlafens- und Essenszeiten sowie der Art der konsumierten Lebensmittel sein. Ihr Rat an Ärzte: "Sie sollten mit ihren Patienten über die potenziell negative Wirkung des Ramadans auf Migräneattacken sprechen und darauf hinweisen, dass dies vor allem die ersten zehn Tage zu betreffen scheint."

Quelle: Ragab AH et al. Headache 2022; doi: 10.1111/head.14231