Musikgenuss via Kopfhörer erhöht die Gefahr, Tinnitus zu entwickeln. Das legt eine koreanische Studie nahe.

Die Forscher verglichen knapp 2.000 Nutzer von Kopfhörern (mindestens eine Stunde am Tag) mit ebenso vielen Probanden, die sich keiner solchen Geräte bedienten. Von den Nutzern waren 23%, von den Kontrollprobanden 18% von Tinnitus betroffen. Die Chance, auch ohne Kopfhörer ein dauerhaftes Geräusch im Ohr zu haben, war in der ersten Gruppe damit um mehr als 20% erhöht. Besonders stark stieg die Assozia-tion von Kopfhörer-Gebrauch und Tinnitus in der Gruppe der 12- bis 20-Jährigen (+28%), vor allem aber bei den über 40-Jährigen (+77%).

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©fizkes , Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodell)

Beliebt bei Jugendlichen: Mehr als 80% nutzen laut Schätzungen regelmäßig Kopfhörer.

Unterschiede in den Hörschwellen der beiden Gruppen gab es keine. Bei Tests auf den Frequenzen 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz, 3 kHz, 4 kHz, and 6 kHz lagen die Schwellen in beiden Gruppen gleichauf.

Auch ein normales Gehör ist demnach keine Garantie dafür, von den negativen Auswirkungen von Kopfhörern, wie etwa Tinnitus, verschont zu bleiben. Und Tinnitus hat seinerseits offenbar negative Folgen: In der Studie war das Risiko von Kopfhörer-Nutzern für Depressionen und Ängste um 32% erhöht.

Quelle: Choi JH et al. Noise Health 2021;23:108-116; doi: 10.4103/nah.NAH_48_20