Die Zielwerte für LDL-Cholesterin (LDL-C) orientieren sich am individuellen kardiovaskulären Risiko. Patienten mit einem sehr hohen Risiko sollen auf einen LDL-C-Wert unter 55 mg/dl kommen. "Das ist die Vorgabe der ESC-Leitlinie von 2021", erinnerte Prof. Andreas Zeiher.

Werde dieser Zielwert mit einer maximal tolerierten Statindosis plus Ezetimib nicht erreicht, wird zur Kombinationstherapie mit einem PCSK9-Hemmer geraten. In die höchste Risikogruppe fallen u. a. Patienten mit dokumentierter atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankung, Patienten mit schwerer chronischer Nierenerkrankung (eGFR < 30) sowie Diabetiker mit Endorganschädigung.

"Ein PCSK9-Hemmer stellt den Recycling-Pathway des LDL-C-Rezeptors wieder her", erklärte Zeiher. In der ODYSSEY-OUTCOMES-Studie hatte Alirocumab (Praluent®) einen signifikanten Effekt auf kardiovaskuläre Endpunkte (9,5% vs. 11.1%, p < 0,001). Insgesamt nahmen 18.924 Patienten nach akutem Koronarsyndrom an der Studie teil, die bereits eine hoch dosierte Statintherapie erhielten [1]. Der Effekt auf den klinischen Outcome der Therapie mit dem PCSK9-Hemmer war umso stärker, je länger die Behandlung dauerte, betonte Zeiher. Patienten mit einer Mehrgefäßerkrankung, einem Diabetes oder einer Bypass-Operation profitierten besonders.

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Die s.c. Injektion des PCSK9-Hemmers kann bei einer Dosis von 300 mg monatlich erfolgen.

Eine neue Dosierung von Alirocumab ermögliche die Therapie mit einer einmonatlichen Injektion, ergänzte Prof. Dieter W. Paar, Leiter der medizinischen Abteilung bei Sanofi. Die Abdeckung mit Rabattverträgen von rund 80% verschaffe dem überwiegenden Teil der GKV-Patienten Zugang zu einer notwendigen Therapie mit Alirocumab.

Quellen: [1] Schwartz GG et al. N Engl J Med. 2018;379:2097-107; Fachpressekonferenz "Sanofi General Medicines - Highlights 2021", 3. Dezember 2021 (Veranstalter: Sanofi)