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Ein 60-jähriger Mann, der an Alkohol- und Drogenabhängigkeit litt, war auf einer Treppe gestürzt. Er kam drei Tage später wegen einer Sehstörung des rechten Auges in die Notfallambulanz. Bei der klinischen Untersuchung waren supraorbital und an der Stirn Schürfwunden festzustellen. Das rechte Auge war gerötet, und der Patient klagte über Augenschmerzen bei körperlichen Bewegungen. Der Visus war rechtsseitig erheblich eingeschränkt, sodass er Finger vor dem Auge nicht zählen konnte.
Bei der CT waren weder Frakturen noch intrakranielle Verletzungen oder Blutungen nachweisbar. Die Linse des rechten Auges hatte sich durch das Trauma aus ihrer normalen Position gelöst und lag nun an der hinteren Kammerwand. Derartige Linsenluxationen werden gelegentlich auch spontan nach Implantation künstlicher Linsen in frühen postoperativen Stadien und bis zu 20 Jahren danach beobachtet.
Quelle: Guidry K. Intraocular lens dislocation. N Engl J Med. 2021;384:2053
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Holzgreve, H. Eine Linse auf Wanderschaft. MMW - Fortschritte der Medizin 164, 31 (2022). https://doi.org/10.1007/s15006-022-0800-8
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