Entzündungen der Nase und der Nasennebenhöhlen gehören zu den häufigsten Gründen eines Arztbesuches. So erkranken in Deutschland jährlich über 30 Millionen Menschen an einer akuten Nebenhöhlenentzündung, welche mit Nasenatmungsbehinderung, Sekretion, Niesreiz und Riechstörung einhergeht. In den meisten Fällen beginnt eine akute Rhinosinusitis viral, im Verlauf kann eine bakterielle Infektion hinzukommen. Die virale Genese ist der Grund, warum sich das europäische Positionspapier (EPOS) zur Rhinosinusitis gegen die unkritische Gabe von Antibiotika ausspricht. Wann welche Therapie zum Einsatz kommen sollte, fasst Herr Dr. Wiebringhaus in seinem Artikel zur akuten Rhinosinusitis aktuell und übersichtlich zusammen (ab S. 40).

Entzündungen der äußeren und inneren Nase können auch die Ursache von Blutungen sein, welche uns Ärzte oft vor Herausforderungen stellen. Hierbei kann eine lokale (Entzündungen, trockene Schleimhaut, Traumata, gut- oder bösartige Tumoren etc.) oder systemische Ursache zugrunde liegen. Zu Letzteren zählen häufig die arterielle Hypertonie und gerinnungshemmende Medikamente. Zu den selteneren Ursachen gehört die hereditäre systemische Vasopathie mit Teleangiektasien an Haut und Schleimhäuten, welche auch als Morbus Osler-Rendu bezeichnet wird. Hierzu erhalten Sie in unserer 10-Minuten-Sprechstunde wertvolle Fakten (ab S. 44).

Herr PD Dr. Weiss erläutert anhand einer Stufendiagnostik die verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten bis hin zu ergänzenden Untersuchungen bei obstruktiver Schlafapnoe (ab S. 46). Auch therapeutisch können wir heute ganz individuelle Lösungen anbieten. Diese reichen von Maßnahmen wie der Unterkieferprotrusionsschiene über eine CPAP-Versorgung bis hin zur Implantation eines Hypoglossusstimulators.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

figure 1

Prof. Dr. med. Martin Canis

Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum der Univ. München (LMU)