Eine retroperspektive Modellierungsstudie der Uniklinik Köln hat gezeigt, dass die Behandlung geeigneter hospitalisierter COVID-19-Patienten mit Remdesivir (Veklury®) eine positive Auswirkung auf die Krankenhauskapazitäten gehabt hätte.

Zum Vergleich der beiden Szenarien "Keine Verabreichung von Remdesivir" und "Remdesivir-Gabe gemäß EMA-Kennzeichnung", wurde die Bevölkerung von Köln mit insgesamt 576 erfassten hospitalisierten COVID-19-Patienten während der ersten Pandemie-Welle (2. März bis 30. September 2020) herangezogen.

Die Berechnungen des epidemiologischen Modells zeigten, dass eine 15-tägige Behandlung mit Remdesivir die Zahl der Krankenhausentlassungen von 259 auf 293 (+5,8%) COVID-19-Patienten erhöhte hätte. Zudem hätten unter Remdesivir weniger Patienten auf die Intensivstation aufgenommen werden müssen (214 vs. 178; -6,3%).

Darüber hinaus zeigte die Analyse, dass aufgrund der reduzierten Krankenhausaufenthaltsdauer im Szenario der Remdesivir-Gabe 31,4 Krankenhausbetten früher freigegeben werden konnten. "Wir konnten somit in unserer Kapazitätsstudie modellhaft zeigen, dass der Einsatz von Remdesivir zu einer Entlastung von Krankenhausressourcen führen kann und so das Gesundheitssystem geschont wird", so Prof. Kron, FOM Hochschule/Klinik I für Innere Medizin Uniklinik Köln.

Quelle: Jeck J et al. J Antimicrob Chemother. 2021; doi:10.1093/jac/dkab432