Nach einer akuten SARS-CoV-2-Infektion kann COVID-19 zu anhaltenden Symptomen führen. Ein Leitsymptom ist die Fatigue. Bei einer Persistenz von > 12 Wochen spricht man von Post oder Long Covid, so Dr. Harald Herget, niedergelassener Arzt für Naturheilverfahren in Lich.

Eine Infektion könne zu einer Überproduktion an reaktiven Sauerstoffverbindungen (ROS) und somit zu oxidativem Stress führen. Zudem würden laut Herget viele COVID-19-Patienten einen Vitamin-C-Mangel aufweisen. Vitamin C vermindert die Menge an ROS.

Ein Review legt die Vermutung nahe, dass oxidativer Stress eine Hauptursache für lokale oder systemische Gewebeschäden darstellt, die schwere COVID-19-Verläufe begünstigen. Daraus ergebe sich die Hypothese, dass eine Vitamin-C-Gabe präventiv wirksam sein könnte [1]. In einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie mit 55 Patienten ergab sich ein Hinweis, dass hoch dosierte Vitamin-C-Infusionen vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen könnten [2]. Eine weitere kleine randomisierte Studie testete die Wirksamkeit der Vitamin-C-Infusionen bei COVID-19-Patienten auf der Intensivstation und fand keine Besserung des Verlaufs. Allerdings wurde beobachtet, dass sich die Sauerstoffversorgung in der Verumgruppe verbessert hatte [3].

Quellen: [1] Schönrich et al. Adv Biol Regu. 2020;77:100741; [2] Zhao et al. Front Pharmacol. 2021;12:638556; [3] Zhang et al. Ann Intensive Care. 2021;11:5; Pascoe-Jahrestagung, 20. November 2021 (Veranstalter: Pascoe)