Patienten mit relativ milden Coronaverläufen kommen in der Zeit nach überstandener Infektion häufiger als sonst in die Praxis. Hauptgründe sind Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Angstzustände.

In den Wochen und Monaten nach der akuten Infektion suchen ambulant behandelte COVID-19-Patienten vermehrt einen Hausarzt auf - und zwar häufiger als in den Monaten vor der Infektion, häufiger als Nichtinfizierte in der Pandemie und häufiger als Patienten nach einer überstandenen Influenza. Hauptgründe: Das Neuauftreten von Gelenk- und Muskelschmerzen (bei 2,5%), Bauch- und Kopfschmerzen (je 1%) sowie Angststörungen, Depressionen und Asthma (je 1%). Das ist das Ergebnis einer britischen Datenbankanalyse von 1.400 Praxen und 456.000 Patienten.

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Meist traten Gelenk- und Muskelschmerzen auf.

Relativ betrachtet hatten die Patienten Riech- und Schmeckdefizite fünffach häufiger als zuvor, Muskelschmerzen, Fatigue, Palpitationen und Schlaflosigkeit wurden um 40-80% öfter diagnostiziert. Thromb-embolien traten rund dreifach öfter auf, Klinikaufenthalte und Arztbesuche nahmen nach der Infektion um 15-20% zu. Viele Patienten waren auch noch Monate nach der Infektion gesundheitlich beeinträchtigt, bei 8,5% der Patienten zeigten sich typische Long-Covid-Symptome.

Siehe auch Schwerpunkt "Long-Covid" ab S. 36.

Quelle: Whittaker H R et al. BMJ 2021; doi: 10.1136/bmj-2021-065834