Impfungen gegen Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster sollten während der COVID-19-Pandemie nicht vernachlässigt werden, betonte Dr. Markus Frühwein, Facharzt für Allgemeinmedizin in München. Besonders wichtig sei der Impfschutz für Immunsupprimierte oder Personen mit anderen gesundheitlichen Risikofaktoren.

Seit dem Start der COVID-19-Impfkampagne 2021 sind Routineimpfungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel (Januar bis Juli) bis ein Drittel (April bis Juli) zurückgegangen, berichtete Frühwein. Bei der Pneumokokken-Schutzimpfung betrug der Rückgang im Zeitraum Januar bis Juli 2021 vs. 2020 laut GKV-Abrechnungsdaten fast 60%. Darüber hinaus haben nach Angaben von Frühwein nur rund 6% der 8,2 Millionen Immunsupprimierten in Deutschland eine erste Immunisierung gegen Pneumokokken mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff (Prevenar 13®) erhalten, und von diesen wurden nur rund 4% ein zweites Mal mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPSV23) geimpft.

"Jeder Patientenkontakt sollte zur Prüfung des Impfstatus genutzt werden", riet Frühwein. Zur schnellen Schließung von Impflücken seien Koadministrationen empfehlenswert, z. B. bei der Influenza- und Pneumokokken-Impfung.

Quelle: Pressekonferenz "Indikationsimpfungen bei Immunsuppression: Risikopatienten brauchen mehr Schutz als (nur) vor COVID-19", 20. Oktober 2021 (Veranstalter: Pfizer)