Definitionsgemäß spricht man von einem Fieber unklarer Genese, wenn folgende Kriterien vorliegen:

  • Krankheitsdauer länger als 3 Wochen,

  • Fieber mehrmals über 38,3 °C,

  • Ursache ist auch nach mehrfacher ärztlicher Diagnostik unklar.

Bei der Abklärung von unklarem Fieber sollte man nicht nur an die häufigsten Ursachen wie Infektionen, Neoplasien und Kollagenosen, sondern auch an Sarkoidosen, Lungenembolien sowie an Autoinflammationssyndrome wie die juvenile idiopathische Arthritis oder die periodischen Fiebersyndrome denken.

Bei den genetisch determinierten periodischen Fiebersyndromen wie dem familiären Mittelmeerfieber (FMF) finden sich zusätzlich Hautausschläge und Schmerzen im Bauch- und Brustbereich. "Nicht selten manifestiert sich die Erkrankung als akutes Abdomen", so Dr. Arnd Giese, Chefarzt der internistischen Abteilung am St. Elisabeth-Hospital, Herten.

Bei der Pathogenese der Autoinflammationssyndrome spielt Interleukin-1β eine wichtige Rolle. Als Therapie wird deshalb die Blockade von Interleukin-1β mittels dem monoklonalen Antikörper Canakinumab (Ilaris®) beim FMF eingesetzt, wenn die primäre Therapie mit Colchicin nicht ausreichend wirksam ist oder nicht vertragen wird.

Quelle: Symposium "Immer wieder Fieber? - Wenn die Ursache im Verborgenen liegt", im Rahmen des 127. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), 17. April 2021 (Veranstalter: Novartis)