"Mix & Match" - der Begriff beschreibt aufeinanderfolgende Corona-Impfungen mit verschiedenen Wirkstoffen. Das Verfahren wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit 1. April für alle unter 60-Jährigen empfohlen, die zuerst mit dem AstraZeneca-Vakzin geimpft wurden [1]. Sie sollten einen mRNA-Impfstoff 12 Wochen nach der Erstimpfung erhalten.

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© Frank Hoermann, Sven Simon, picture alliance

Allerdings basierte der STIKO-Beschluss lediglich auf Experten-Einschätzungen und Nutzen-Risiko-Abwägungen. Jetzt gibt es erste wissenschaftliche Daten zur "Mix & Match"-Sicherheit aus der britischen Com-COV-Studie mit 820 Probanden [2]. Danach ist die Mischung der Impfstoffe sehr sicher. Es gibt aber signifikante Hinweise darauf, dass die Nebenwirkungen nach der 2. Spritze mit einem anderen Impfstoff häufiger und stärker sind als bei der Immunisierung mit einem Impfstoff. 60-80% der "Mix & Match"-Geimpften klagten über Kopfweh, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl. Allerdings: Bei allen Betroffenen ließen die Nebenwirkungen innerhalb weniger Tage wieder nach, zu Hospitalisierungen kam es nicht.

Ergebnisse zur "Mix & Match"-Wirksamkeit gibt es noch nicht. Doch nach Meinung mehrerer Experten spricht einiges dafür, dass die Mischung die Prime-Boost-Immunisierung und die Breite der Immunantworten sogar erhöhen.

Quelle: 1. RKI: https://bit.ly/3ePzYNw; 2. Shaw R et al. The Lancet 2021; doi: 10.1016/S0140-6736(21)01115-6