Für Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz gibt es bald eine weitere Therapieoption.

Prognostisch wirksame Medikamente bei chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) greifen am Sympathikus oder aber am Renin-Angiotensin-Aldosteron-System an. Kürzlich kam mit den SGLT-2-Inhibitoren ein metabolisches Wirkprinzip hinzu. Ein weiterer Behandlungsansatz zielt auf die Stimulation der löslichen Guanylatzyklase (sGC) ab.

Wirksamkeit und Sicherheit des direkten sGC-Stimulators Vericiguat waren in der doppelblinden Studie VICTORIA bei 5.050 Patienten mit chronischer HFrEF nach einem Verschlechterungsereignis zusätzlich zu einer leitliniengerechten Standardtherapie untersucht worden [1]. Im Vericiguat-Arm reduzierte sich das Risiko des kombinierten primären Endpunkts aus kardiovaskulärem Tod oder erstem Auftreten einer Herzinsuffizienz-bedingten Hospitalisierung um relativ 10% (95%-Konfidenzintervall 0,82-0,98; p = 0,019).

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Neue Therapiemöglichkeiten sollten zeitnah besprochen werden.

Aufgrund der hohen Komplikationsrate betrug die absolute Risikoreduktion 4,2 pro 100 Patientenjahre, erläuterte Prof. Johann Bauersachs, Medizinische Hochschule Hannover. Das heißt: Um ein primäres Endpunktereignis zu verhindern, müssten 24 Patienten ein Jahr lang behandelt werden. Vericiguat erweitere somit die Behandlungsoptionen für Herzinsuffizienzpatienten.

Quelle: [1] Armstrong PW et al. N Engl J Med. 2020;382:1883-93; Symposium "Herzinsuffizienz im Wandel der Zeit", im Rahmen der 86. Jahrestagung und Herztage der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 15. Oktober 2020 (Veranstalter: Bayer)