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Bei einem 83-jährigen Mann waren eine fortgeschrittene Niereninsuffizienz, eine Hypertonie und ein Typ-2-Diabetes bekannt. Er nahm deshalb einige Antihypertensiva ein, aber keine Eisenpräparate. Seit mehreren Monaten klagte er über intermittierende Schluckbeschwerden. Schließlich kam er wegen eines vollständigen Verschlusses der Speiseröhre nach dem Essen von Fleisch in die Klinik. Bei einer Ösophago-Gastro-Duodenoskopie konnten eingeklemmte Fleischstücke aus dem Ösophagus entfernt werden.
Ein bemerkenswerter Befund zeigte sich im Duodenum: eine gesprenkelte, schwarze Pigmentierung der Schleimhaut entlang den Villi. Die histologische Untersuchung nach Färbung mit Hämatoxylin-Eosin ergab mit schwarzem Pigment beladene Makrophagen in der Lamina propria. Diese Pseudomelanosis duodeni ist selten und entspricht am ehesten einem harmlosen Zufallsbefund. Allerdings wurden als Auslöser schon Niereninsuffizienz, einige kardiovaskuläre Medikamente und Eisensubstitution verdächtigt. Es ist schade, dass der Patient dieses wundervolle Schmuckstück nicht am Hals tragen kann, sondern dass es im Duodenum verborgen bleibt.
Quelle: Cook D, Napthali K. Pseudomelanosis duodeni. N Engl J Med. 2020;383:e113
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Holzgreve, H. Ein abstraktes Kunstwerk auf Duodenalschleimhaut. MMW - Fortschritte der Medizin 163 (Suppl 1), 21 (2021). https://doi.org/10.1007/s15006-021-9912-9
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