Genderstudie -- Die meisten Erkrankungen werden inzwischen auch geschlechtsspezifisch erforscht. Bei Berufsdermatosen sind solche Daten jedoch begrenzt. In einer Retrospektivstudie stellten Forscher jetzt fest, dass es auch bei berufsbedingter allergischer Kontaktdermatitis (OACD) Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt.

Analysiert wurden die Einträge der Datenbank des zentralen italienischen Versicherungsinstituts für Arbeitsunfälle, INAIL. Mehr als 1.500 OACD-Patienten wurden dort innerhalb von 5 Jahren registriert, davon waren 58% Männer und 42% Frauen. Die OACD-Fälle machten 63% aller gemeldeten Berufsdermatosen aus, jedoch weniger als 1% aller registrierten Erkrankungen insgesamt.

Die Auswertung ergab, dass Frauen häufiger als Friseurinnen, Kosmetikerinnen und im Gesundheitswesen arbeiteten und dadurch vor allem durch Haarfärbemittel und Kautschukzusätze, wie in Einmalhandschuhen, eine OACD entwickelten. Männer waren dagegen eher als Handwerker oder Industriearbeiter tätig, sodass bei ihnen am häufigsten Zement und Expoidharze für die Erkrankung verantwortlich waren. Weitere OACD-Haptene: Metalle, Farb- und Klebstoffe, Kosmetika, Arzneimittel, Tierfutter und -hautschuppen.

Quelle: Salvati L et al. Allergo J Int 2021; doi: 10.1007/s40629-020-00154-2