Bei diesem monströsen Bild einer Frau in den Siebzigern denkt man als erstes an eine schwere Gicht mit Gelenkdeformitäten und Tophi. In der Tat lebte die Patientin bereits seit 23 Jahren mit einer rheumatischen Arthritis. Drei Jahre später war die Diagnose einer monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) hinzugekommen. Die harten Koten waren zum ersten Mal vor 13 Jahren aufgetreten. Gelegentlich waren sie entzündet und schmerzhaft. Allerdings hatten die Ärzte bei Nadelbiopsien keine Uratkristalle, sondern lediglich Hinweise auf entzündliche Vorgänge ohne spezifische Diagnose gefunden.

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© BMJ. 2021;372:m4969

Kristallreiche Knoten an sämtlichen Fingergelenken bei Histiozytose.

Bei derartigen Veränderungen besteht in der Regel eine seropositive rheumatische Arthritis, doch diese Patientin war seronegativ. Die Histologie eines subdermalen Knotens zeigte Nekrosen, die von kristallinem, hyalinem Material umgeben waren. Die Gewebeprobe erwies sich bei der PAS-Reaktion als positiv, bei Färbung mit Kongorot negativ. Dies ist vereinbar mit einer kutanen Form der Histiozytose, die bei MGUS, aber auch bei Myelomen und Lymphomen beobachtet wird.

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Prof. Dr. med. H. Holzgreve

Internist, München

Quelle: Uotila T, Pörsti I. Unusual hand nodules. BMJ. 2021;372:m4969