Ein typisch westliches Ernährungsmuster mit Getreide und Fleischprodukten fördert laut Ergebnissen der "Osteoar- thritis Initiative" das Entstehen von Kniearthrose. Mediterrane Diät hingegen wirkt vorbeugend. Das zeigt eine neue Studie der Arbeitsgruppe um Chang Xu von der Abteilung für Rheumatologie der Harvard Medical School in Boston.

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Die Forscher dokumentierten die Ernährungsgewohnheiten von mehr als 2.800 Probanden und setzten sie mit der Häufigkeit von radiologisch gesicherten Diagnosen von Kniearthrose (Kellgren-Lawrence-Grad ≥ 2) im Verlauf von 6 Jahren in Beziehung.

Die höchsten Korrelationen bestanden mit dem häufigen Verzehr von Pommes frites, verarbeitetem Fleisch, raffiniertem Getreide und rotem Fleisch. Das Risiko einer Kniearthrose stieg mit diesem westlich geprägten Ernährungsstil um rund 70%, wobei jeweils Personen im höchsten mit solchen im niedrigsten Quartil verglichen wurden.

30%ige Risikoreduktion

Demgegenüber sank das Arthroserisiko unter einer mediterranen Diät. Wer viele Hülsenfrüchte, Gemüse, Früchte, Fisch und Vollkornprodukte zu sich nahm, hatte ein um 30% niedrigeres Risiko für Arthrose der Kniegelenke.

Allerdings schwächten sich alle der gefundenen Assoziationen ab, wenn der Body-Mass-Index (BMI) in die Berechnung einbezogen wurde. Der BMI war für rund 30% der gefundenen Zusammenhänge verantwortlich.

"Die Ergebnisse dieser großen prospektiven Studie zeigen, dass eine westlich geprägte Ernährung mit einem erhöhten Risiko assoziiert ist, die Diagnose einer Kniearthrose zu erhalten", resümieren Xu und Kollegen. Die Ergebnisse müssten in weiteren Kohorten bestätigt werden.

Ein Manko der Studie ist die Ernährungsdokumentation. Was die Probanden zu sich nahmen, wurde nur zu Beginn der Studie festgehalten. Ob und wie sich die Ernährung während der Nachbeobachtung veränderte, blieb offen.

Quelle: Xu C et al. Osteoarthritis Cartilage 2021; doi: 10.1016/j.joca.2021.02.571