Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verlaufen in Schüben. Als Schlüsselmoleküle der Entzündungsreaktion gelten u. a. der Tumornekrosefaktor (TNF) sowie die Interleukine IL-12 und IL-23.

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Die Therapie zielt in erster Linie darauf ab, den Entzündungsprozess mittels systemischer Steroide einzudämmen. Bei einem unzureichenden Ansprechen auf die konventionelle Therapie ist der IL-12/23-Inhibitor Ustekinumab (Stelara®) als Erstlinien-Biologikum für beide Indikationen zugelassen. Der monoklonale Antikörper hemmt die Bioaktivität von IL-12/23, was die Entzündungsreaktion reduziert.

Die S3-Leitlinie zu Colitis ulcerosa der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) empfehlen den monoklonalen Antikörper nun ebenfalls als Erstlinien-Biologikum bei Patienten, die unzureichend auf die Behandlung mit systemischen Steroiden ansprechen.

Starker Konsens herrscht auch über die Empfehlung bei steroidabhängigem Verlauf und primärem oder sekundärem Therapieversagen auf TNF-Antikörper. Grundlage der Empfehlungen sind Daten aus Studien, die eine anhaltende Wirkung und Sicherheit in der Behandlung der Colitis ulcerosa über 92 Wochen zeigten [1]. Eine langfristige Wirkung des IL-12/23-Inhibitors über fast fünf Jahre wurde auch bei Patienten mit Morbus Crohn beobachtet. Die DGVS-Leitlinie zu Morbus Crohn wird noch aktualisiert.

Quelle: [1] Panaccione R et al. Aliment Pharmacol Ther. 2020;52:1658-75; Digitales Pressebriefing "Aktuelle Leitlinien bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen - Leitliniengerechte Therapie der Colitis ulcerosa und des Morbus Crohn mit Ustekinumab", 16. Februar 2021 (Veranstalter: Janssen-Cilag)