Wie geht man vor, wenn ein COPD-Patient unter Behandlung mit zwei Bronchodilatatoren (LABA/LAMA) weiter unter Atemnot leidet, aber nicht unter Exazerbationen? Nicht selten wird in diesen Fällen die Entscheidung auf eine Triple-Therapie fallen, also die Hinzugabe eines inhalativen Steroids (ICS).

Mehrere fixe Dreifachkombinationen stehen zur Verfügung, die in Studien bei geeigneten Patienten dualen Therapien überlegen waren. Allerdings ist eine Dyspnoe allein bei COPD keine Indikation für ICS, so Prof. Claus Vogelmeier vom Universitätsklinikum Marburg. Nur wenn der Patient gehäuft an Exazerbationen leidet oder die Eosinophilen-Zahlen hoch sind, profitiert der Patient von ICS. Ansonsten empfehlen die Leitlinien, die Diagnose zu überprüfen, nach anderen Dyspnoe-Ursachen zu forschen sowie Therapietreue und Inhalationstechnik zu kontrollieren. Letzteres sei besonders wichtig. Viele Patienten inhalierten falsch. Die richtige Inhalationstechnik müsse geschult und der Lernerfolg regelmäßig überprüft werden, ggf. sei das Device zu wechseln. Auch Vergesslichkeit und Non-Compliance seien nicht zu unterschätzen, so Vogelmeier.

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Die richtige Technik muss vermittelt werden.

Für den Breezhaler®, aus dem bei COPD Indacaterol/Glycopyrronium (IND/GLY, Ultibro®) und bei Asthma IND/GLY/Mometason (Enerzair®) inhaliert werden, steht ein Sensor zur Verfügung, der die Inhalation überwacht und in einer App dokumentiert. Vorerst ist der Sensor nur in der Asthma-Therapie zugelassen.

Unter den alternativen Dyspnoe-Ursachen ist v. a. die Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF) zu bedenken, die aktuellen Studien zufolge eine durchaus häufige Komorbidität der COPD darstellt und abgeklärt werden sollte, so Vogelmeier.

Quelle: Presse-Workshop "Einen Atemzug voraus - neue Wege in der Pneumologie", Juli 2020 (Veranstalter: Novartis)