Typ-2-Diabetiker weisen ein höheres kardiovaskuläres Risiko auf als Stoffwechselgesunde. Deshalb gelten für sie niedrigere LDL-Cholesterin-Zielwerte.

Ein sehr hohes Ereignisrisiko besteht jedoch bei Typ-2-Diabetikern mit Endorganschäden, erklärte Prof. Christian A. Schneider, Facharzt für Kardiologie, PAN Praxisklinik Köln. "Den aktuellen Leitlinien der europäischen Gesellschaften für Kardiologie und Atherosklerose zufolge sollte das LDL bei diesen Patienten auf einen Zielwert unter 55 mg/dl (1,4 mmol/l) und gleichzeitig um mindestens 50% vom Ausgangswert gesenkt werden", so Schneider [1]. Doch davon sind die meisten dieser Patienten weit entfernt. Daten der europaweiten Beobachtungsstudie DA VINCI zeigten unlängst, dass nur 33% aller Patienten und lediglich 18% in der Hochrisikogruppe diese Zielwerte erreichen [2]. Patienten mit sehr hohem Risiko (n = 2.128) erreichten ihr LDL-Ziel mit einer 58%igen Wahrscheinlichkeit, wenn Kombinationstherapien mit einem PCSK9-Inhibitor zum Einsatz kamen, so Schneider. Gerade bei Hochrisikopatienten spielt ein PCSK9-Inhibitor wie Evolocumab (Repatha®) seine Stärke aus, wie eine Analyse der FOURIER-Studie zeigt: In Kombination mit einem Statin reduzierte der Antikörper gegenüber Placebo die Rate für einen ersten ischämischen Schlaganfall oder eine erste transitorische ischämische Attacke bei Hochrisikopatienten mit stabiler Atherosklerose signifikant (Hazard Ratio 0,77, p = 0,003). "Patienten mit Diabetes profitierten dabei in gleicher Weise wie Nichtdiabetiker", so Schneider [3].

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Quelle: [1] Mach F et al. Eur Heart J. 2020;41:111-188; [2] Ray KK et al. Eur J Prev Cardiol. 2020, online 28. August; https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwaa047; [3] Giugliano RP et al. Stroke. 2020;51:1546-54; Livestream-Übertragung "Cardio Academy 2020", 5. Dezember 2020 (Veranstalter: Amgen)