Die Corona-Pandemie erhöht die Geschwindigkeit, mit der neue Technologien evaluiert und validiert werden, drastisch, so Dr. Emmanuel Hanon, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Impfstoffe bei GSK.

Durch das Einsetzen von messenger-RNA (mRNA) wurde die Möglichkeit geschaffen, Impfstoffe effizienter zu entwickeln und den Produktionsprozess zu standardisieren. mRNA-Impfstoffe nutzen körpereigene Zellen zur Herstellung von Zielantigenen zur Stimulierung der adaptiven Immunität. Die mRNA-Technologie treibt auch die Entwicklung von therapeutischen Vakzinen gegen chronische infektiöse Erkrankungen sowie die Impfstoffherstellung gegen antibiotikaresistente Bakterien voran, erklärt Hanon. In klinischen Studien werden derzeit z. B. neue Impfstoffe gegen Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus und Clostridioides difficile sowie gegen das Hepatitis-B-Virus evaluiert.

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Eine weitere innovative Technologie bei der Herstellung von Impfstoffen ist die Zugabe eines Wirkverstärkers. Adjuvanzien verstärkten die Immunantwort auf den verabreichten Impfstoff, wodurch die Antigenmenge einer Impfstoffdosis verringert werden kann - ein wichtiger Aspekt in Pandemie-Zeiten. Eine Weiterentwicklung der konventionellen mRNA-Technologie sieht Hanon in der selbst-amplifizierenden mRNA-Technologie (SAM). Hier wird die mRNA in der Wirtszelle zusätzlich vervielfältigt, wodurch nach Impfung eine erhöhte Menge an Antigen exprimiert werden kann. Dies hat zur Folge, dass initial geringere Mengen an mRNA verabreicht werden müssen. "Diese von GSK entwickelte Technologie ist extrem vielversprechend und stellt quasi die zweite Generation der mRNA-Impfstofftechnologie dar", so Hanon.

Quelle: Medienbriefing "Scientific innovation and the future of vaccines development", 1. Dezember 2020 (Veranstalter: GSK)